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Das musikalische Wirken von Berthold Goldschmidt umspannt nahezu das gesamte 20. Jahrhundert. Er wuchs in Hamburg auf und studierte Komposition bei Franz Schreker an der Hochschule für Musik in Berlin (1922-24). 1925 erhielt er eine Stelle als Korrepetitor unter Erich Kleiber und bereitete in dieser Funktion die Uraufführung von Bergs Wozzeck an der Staatsoper mit vor. Im darauffolgenden Jahr erlebte er in Berlin die Uraufführung seiner mit einem Preis ausgezeichneten Passacaglia, dirigiert von Kleiber, sowie seines Streichquartetts Nr.1. 1927 arbeitete er unter Carl Ebert am Landestheater in Darmstadt als musikalischer Berater und Dirigent. Seine Oper Der gewaltige Hahnrei (1929-30) wurde 1932 mit Erfolg am Nationaltheater Mannheim aufgeführt und stand auch schon auf dem Spielplan der Städtischen Oper in Berlin, wo Goldschmidt bei Ebert arbeitete (1931-33). Doch die ‘Machtergreifung’ der Nazis führte zu beider Entlassung, und der jüdische Komponist floh 1935 nach England.

Als Flüchtling hatte Goldschmidt anfänglich Schwierigkeiten, bezahlte Arbeit in London zu finden. Bei Kriegsende jedoch hatte er die musikalische Leitung der Deutschen Sektion der BBC-Europa-Welle inne (1944-47) und war schon bald darauf wieder als Dirigent tätig, bei Aufführungen des Ensembles von Glyndebourne beim Edinburgh Festival. Während des folgenden Jahrzehnts schrieb er die Oper Beatrice Cenci (1949-50, erst 1994 szenisch aufgeführt) für einen Wettbewerb des Festival of Britain sowie drei Solokonzerte für Cello, Klarinette und Violine, doch angesichts des scheinbar mangelnden Interesse an seinen Werken inmitten des vorherrschend avantgardistischen Klimas hörte er auf zu komponieren. Die wichtigste Unternehmung in diesen Jahren war die Zusammenarbeit mit Deryck Cooke an der Vervollständigung von Mahlers Symphonie Nr.10, deren Premiere er 1964 dirigierte.

1982, nach einem 24jährigen Schweigen als Komponist, begann er wieder zu komponieren. Eine Reihe neuer Kammermusikwerke und Orchesterlieder entstand. Die Wiederentdeckung Goldschmidts unter Federführung der Dirigenten Sir Simon Rattle, Lothar Zagrosek, Charles Dutoit und Yakov Kreizberg sowie der Plattenfirmen Largo und Decca erlaubte es dem inzwischen neunzigjährigen Komponisten, Aufführungen und Aufnahmen in ganz Europa beizuwohnen und sich am regen Zuspruch des Publikums zu erfreuen. Als bedeutsamstes Ergebnis dieser neuerwachten Wertschätzung seines Schaffens wurde Der gewaltige Hahnrei als eine der wichtigsten Opern aus der Zeit der Weimarer Republik wiederentdeckt und in Berlin, Bern und Darmstadt mit Erfolg neu inszeniert.

Der hundertste Geburtstag Berthold Goldschmidts wird im Jahr 2003 mit zahlreichen Veranstaltungen begangen.

Berthold Goldschmidts Werke erscheinen exklusiv bei Boosey & Hawkes.

This biography can be reproduced free of charge in concert programmes with the following credit: Reprinted by kind permission of Boosey & Hawkes

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