Gerald Finzi
Gerald Finzi studierte Komposition bei Ernest Farrar und Edward Bairstow sowie Kontrapunkt bei R. O. Morris * der Tod seines Vaters, seiner drei älteren Brüder und Farrars im Ersten Weltkrieg brachte ihm die Verletzlichkeit und Vergänglichkeit menschlischer Existenz zu Bewußtsein, die in vielen seiner späteren Werke thematisiert wird * zu seinen frühen musikalischen Einflüssen zählen Parry, Elgar und Vaughan Williams sowie Liedkomponisten wie Ivor Gurney * Finzi übersiedelte 1926 nach London, wo er sich mit Howard Ferguson und Edmund Rubbra anfreundete und Vaughan Williams, Holst und Bliss kennenlernte * hatte erste Erfolge mit den Liederzyklen A Young Man's Exhortation und Earth and Air and Rain (beide nach Texten von Thomas Hardy), die ihn als Meister der einfühlsamen Gedichtvertonung etablierten – sein Œuvre umfaßt über 100 Lieder für Sologesang oder Chor * obwohl viele Werke sein besonderes Talent für die Miniatur beweisen, wandte er sich nach dem Zweiten Weltkrieg vermehrt größeren Formen zu, so im Klarinettenkonzert, in For St Cecilia und Intimations of Immortality * Finzis Kompositionen sind lyrisch, von feinem Understatement, oft elegisch im Tonfall, und verquicken den Schmerz des Menschen mit der Schönheit der Natur * einer der populärsten britischen Komponisten des 20. Jahrhunderts, sowohl im Konzert als auch auf CD
Zu Gerald Finzis bekanntesten Werken zählen:
Dies natalis (um 1925, 1938-39) Kantate für Tenor oder Sopran solo und Streicher
Earth and Air and Rain (1928-32) Zehn Lieder für Bariton und Klavier
For St Cecilia (1946-47) Fest-Ode für Tenor, Chor und Orchester
Klarinettenkonzert (1948-49) für Klarinette und Streicher
"Der Künstler ist wie das Korallen-Tierchen, das sein Riff aus der vergänglichen Welt um sich herum herausbildet und das eine feste Struktur baut, die noch lange nach seinem verletzbaren und unsicheren Leben fortbesteht..." — Gerald Finzi