Boris Liatoshinsky
• 1895 im ukrainischen Schytomyr geboren studierte Ljatoschinski wie auch Sergej Prokofjew am Konservatorium Kiew bei Reinhold Glière Komposition
• seine zunächst an Borodin und Skrjabin anknüpfende, später avantgardistische Techniken einbeziehende Musik erweckte Kritik bei sowjetischen Kulturideologen
• der Schöpfer zweier Opern, Sinfonien, Kammermusik und zahlreichen Vokalwerken gilt als einflussreichster ukrainischer Komponist in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts
• Musik ist von folkloristischen Quellen geprägt, die Ljatoschinski aber meist nicht direkt zitiert
• die ebenso düster wie dramatisch anmutende Sinfonie Nr. 3 (ursprünglicher Untertitel: „Der Friede wird den Krieg besiegen“) spielt bis heute eine zentrale Rolle in der ukrainischen Musikgeschichte
• lehrte bis Mitte der 1930er Jahre als Kompositionsprofessor am Konservatorium Kiew und später am Moskauer Konservatorium
• zu Ljatoschinskis Schülern zählen u. a. Leonid Hrabowski, Jevgeny Stankovich und Valentin Silwestrow
• von 1956 bis zu seinem Tod im Jahr 1968 hatte der Komponist eine leitende Funktion im Sowjetischen Komponistenverband
• Gesamtaufnahme der Symphonien Nr. 1 bis 5 mit dem Ukrainian State Symphony Orchestra Theodore Kuchar beim Label Naxos
Zu Boris Ljatoschinskis bei Boosey & Hawkes / Sikorski:
- Symphonie Nr. 1-5
- Lyric Poem (in memoriam Reinhold Glière) für großes Orchester (1964)
- Slawische Suite (1967)
- Streichquartett Nr. 2 (1922)
„Der Klang von Glocken reflektiert das Vergehen der Zeit, Erinnerungen an vergangene Jahrhunderte, Jahrhunderte bedeckt mit dem Staub der Ewigkeit und dem Geläut der Glocken.“ (Boris Ljatoschinski)